INHALTZusammenfassung |
Energiearme elektromagnetische Frequenzen bewirken
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Tabelle 1 |
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THP-1 | THP-J | ||
a) |
Medium mit 4% NBS | ||
Anzahl einzelner Zellen, in % | 40–80 | 40–50 | |
Anzahl Zellen pro Gruppe | 4–8 | 6–25 | |
sesshafte Zellen in % | 3 | 8–20 | |
b) |
Medium mit 10% NBS | ||
Anzahl einzelner Zellen, in % | 40–50 | 30–40 | |
Anzahl Zellen pro Gruppe | 40 | 100 | |
sesshafte Zellen in % | 3–4 | 8–9 | |
c) |
Medium mit 10% FBS | ||
Anzahl einzelner Zellen, in % | 5–6 | 6–7 | |
Anzahl Zellen pro Gruppe | 7–15 | 50–110 | |
sesshafte Zellen in % | 5–6 | 8–10 | |
Im Gegensatz zu THP-1 wachsen 3T3, B16 und Rafi Zellen sesshaft und bilden in fortgeschrittenen (konfluenten) Kulturen einen kompakten Zellrasen auf dem Boden der Kulturflaschen. Auffällig war bei 3T3-J und 3T3-K die hohe Zellzahl in konfluenten Kulturen (Bild 3). Bei mikroskopischer Untersuchung war offensichtlich, dass die 3T3-J/K Zellen mehrfach übereinander lagen. Auch bei den 3T3-L1 gab es Überlagerungen, aber wesentlich weniger. Bei starker Vergrössserung zeigte sich, dass die 3T3-L1 Zellen etwa halb so viele dendritische Zellfortsätze bildeten als 3T3-J und 3T3-K Zellen. Diese beide Zellinien hatten durch die vielen Dendriten ein charakteristisches Erscheinungsbild und waren dadurch gut von 3T3-L1 zu unterscheiden.
Die hohe Zelldichte von 3T3-K2 ging einige Tage nach erreichen der Konfluenz zurück und fiel auf das Niveau der Kontrollzellen oder sogar darunter, wenn das Medium nicht sofort erneuert wurde. Bei 3T3-J1, 3T3-J2 und 3T3-K1 Kulturen war dies kaum der Fall: Sie behielten die hohe Dichte bei, auch wenn sie mehrere Tage konfluent waren. 3T3-L1, 3T3-J und 3T3-K Zellen unterschieden sich kaum in ihrer Wachstumsgeschwindigkeit vor Erreichen der Konfluenz.
Je nach Wachstumsbedingungen betrug für 3T3-J1/2 und 3T3-K1/2 die Zellzahl bei Konfluenz 160 und mehr Prozent von 3T3-L1. Dieser Wert blieb stabil über die Analysezeit von mehr als 4 Jahre und wurde wiederholt verifiziert (n = 11).
Bei 3T3-K1/2 traten vermehrt Riesenzellen auf. Auch 3T3-L1/J haben solche, die jedoch wenig vergrössert sind und mit etwa 3 Promille aller Zellen selten. Bei 3T3-K waren es bis zu 2% der Zellen, die mehrere Zellkerne enthielten. Zellen mit 8 bis 12 Zellkernen wurden öfters beobachtet. Solche traten bei 3T3-L1/J nicht auf, bei denen grosse Zellen üblicherweise nur 2-3 Kerne enthielten. Riesenzellen enthielten stets eine Menge Zellkerne, entsprechend ihrer Grösse. Der Phänotyp von 3T3-K mit Riesenzellen war auffallend bei mikroskopischer Untersuchung. Riesenzellen bildeten sich schon einige Tage nach Ansetzen einer neuen Kultur aus. Sie waren kein Merkmal einer fortgeschrittenen oder überalterten Kultur. Die Riesenzellen liessen sich wie alle anderen 3T3 Zellen gut vom Boden der Kulturflasche lösen und bildeten in der EDTA-Lösung grosse, stabile, runde und auffällige Zellen, deren Durchmesser etwa das vierfache der normalen Zellen erreichten. Es wurde nicht untersucht, ob Riesenzellen sich vermehren (Lit.3;4).
3T3-K Zellen hatten ein leicht verändertes Aussehen verglichen mit 3T3-L1 oder 3T3-J: Sie waren etwas abgeflacht und ähnlich den Zellen, die sich in Fettzellen verwandeln. Die vollständige Umwandlung von 3T3-L1, -J oder -K in Fettzellen gelang allerdings nicht, möglicherweise, weil die Zellen in NBS gehalten wurden.
Es gab auch Unterschiede bei der Überlebensrate der Zellen. 3T3-J Zellen waren bei diesem Test den 3T3-L1 und 3T3-K statistisch signifikant und deutlich überlegen.
Das Wachstum der 3T3 Zellinien wurde im Jahre 2008 auch unter Stoffwechselbelastung der Zellen untersucht (siehe Abschnitt über die Rafi Zellen für die Kulturbedingungen). Es wurden dabei keine differentiellen Wachstumsänderungen gefunden.
Die Wachstumseigenschaften der B16-J Zellen waren durch EMF Behandlung mit A ohne C Frequenzen verändert. Die Zellen sind in 5 von 7 Experimenten geringfügig schneller gewachsen als die Kontrollzellen. Die frequenzbedingte Wachstumsänderung blieb über 2 Jahr erhalten. Eine EMF Behandlung der B16-F1 durch B Frequenzen erfolgte nicht.
Die Überlebensrate bei B16 Zellen war uneinheitlich.
B16-F1 Zellen können Melanin synthetisieren, wenn sie durch Zugabe von alpha-MSH stimuliert werden. Es wurde untersucht, ob sich die B16-F1 durch EMF Behandlung in ihrer Sensitivität auf alpha-MSH unterschieden. Dieser Test, der von der Arbeitsgruppe von Prof. A. Eberle entwickelt worden war und im Labor zur Zeit dieser Arbeit benutzt wurde, ist äusserst empfindlich, präzise und gut standardisiert. Er beruht darauf, Zellen in drei parallelen Ansätzen in einer Mikrotiterplatte einige Tage wachsen zu lassen bevor die Melaninbildung durch Zugaben von unterschiedlichen Mengen von alpha-MSH induziert und danach gemessen wird. Mit diesem Test wird die kritische Konzentration des hormonalen Induktionsmittels untersucht. Sie ist ein Mass für die Sensibilität der Zellen, sich zur Melaninsynthese anregen zu lassen.
Für diesen Test wurden neue EMF Behandlungen mit B16-F1 Zellen durchgeführt um eine grössere Anzahl unabhängig generierter Zellinien überprüfen zu können. Sechs Kulturen wurden in Metallbehälter mit EMF A behandelt zur möglichen Abschirmung von EM Fremdeinflüssen während der EMF Behandlung. Zudem wurden sechs Kulturen ohne Abschirmung mit den gleichen EMF behandelt und eine dritte Gruppe von sechs Kulturen wurde nicht behandelt und diente als Kontrolle. Alle Kulturen wurden nach EMF Behandlung getrennt weitergeführt. Die Abschirmungsbehälter waren CFL4 Screening Enclosure von Perancea, London. Die Melaninsynthese der Zellinien wurde nach 11 und 32 EMF Behandlungen der Zellen untersucht. Die Ergebnisse der Melaninsynthese zeigten geringe Unterschiede, die weder mit EMF Behandlung noch Anwesenheit der Abschirmungsboxen oder Anzahl Behandlungen korrelierten. Es wurden auch keine signifikanten Wachstumsunterschiede festgestellt.
Mit den THP-1, 3T3-L1 und B16-F1 wurden krebsartig veränderte Zellinien untersucht. Es stellte sich die Frage, ob auch bei primären, nicht mutierten Zellen Änderungen durch EMF Behandlungen erzielt werden. Zuerst wurden Experimente mit primären Linsenfibroblasten (Schwein) durchgeführt, eine Zellinie, die von Kerstin Wunderlich erhalten worden war. Da diese Zellen nach wenigen Passagen zu wachsen aufhörten, waren Wachstumsanalysen nach EMF Behandlung nicht möglich. Primäre Fibroblasten der Ratte können vermutlich ohne genetische Veränderung eine lange Zeit in Kultur gehalten werden (Lit. 5;22). Eine Kultur von primären Rattenfibroblasten, Rafi genannt, wurde im Februar 2007 von einer ein Tag alten Laborratte etabliert. Die Behandlungen mit den Frequenzgruppen A (ohne C) oder B wurden nach Passage 25 im Juni bis August 2007 durchgeführt und Wachstumsanalysen 6 Passagen danach begonnen.
Es wurde in den ersten Analysen kein differentielles Wachstumsverhalten der Zellen beobachtet. Erst nach der Beobachtung, dass die Anzahl lebender Zellen täglich stark variierte und diese Schwankung bei den Wachstumsassays berücksichtigt wurde, konnte in weitgehend reproduzierbaren Ergebnissen ein differentielles Wachstum gemessen werden (Tabelle 2). Die Anzahl lebender Zellen einer Zellkultur wurde durch Messung der Saateffizienz bestimmt und der Wachstumstest am gleichen Tag unter Berücksichtigung dieser Werte durchgeführt. Bei Berücksichtigung der Anzahl lebender Zellen ergaben sich reproduzierbare Werte für die Wachstumsassays mit einer Variation von nur +/- 2% zwischen gleich angesetzten Wells.
Die tägliche Saateffizienz von Rafi Zellen schwankte zwischen 13 und 98%. Bei etablierten Zellinien waren die täglichen Schwankungen der Saateffizienz gering. Die Saateffizienz war bei 3T3 und B16 Zellinien mit Durchschnittswerten von 80 bis über 95% deutlich höher als bei Rafi mit 55-60%, wobei die Durchschnittswerte für Rafi-J etwas höher lagen als für Rafi-K oder unbehandelte Rafi Zellen.
Alles verwendete sterile Plastikmaterial und auch verschiedene Nährlösungen konnten als Ursache für die täglichen Schwankungen lebender Rafi Zellen ausgeschlossen werden. Hinweise für die Ursache konnten nicht ermittelt werden. Die Ergebnisse von Testreihen, bei denen die Saateffizienz über mehrere Monate gemessen wurde, wiesen auf das Bestehen mehrerer unterschiedlicher Rhythmen in den Zellen hin.
Es wurde untersucht ob suboptimal zusammengesetzte Nährlösungen ein grösseres differentielles Wachstum der Rafi Zellinien ergeben würden. Verschiedene Nährlösungen wurden getestet: a) hypotonische Nährlösungen, b) serum-freie oder serum-arme Medien, c) Nährlösungen mit Mischungen aus FBS und NBS und d) hypertonische Nährlösung unter Zugabe von EGTA und Ammoniumphosphat. Die Zellen wuchsen langsamer in den suboptimalen Nährlösungen. 20% des Medium musste alle fünf Tage erneuert werden.
Diese Experimente wurden in 96 Well Platten vier- bis sechsmal durchgeführt. Die Zellmenge wurde in Triplikaten durch Auszählen der Zellen bestimmt. Unter Berücksichtigung der Saateffizienz ergab sich folgendes Bild (Tabelle 2). In reichem Nährmedium mit 5% NBS und 1,5% FBS war das Wachstum aller Zellinien vergleichbar. In Nährlösung mit 30% oder mit 42,5% Wasser wuchsen Kontrollzellen und Rafi-K schneller als Rafi-J. In synthetischem, serumfreien Medium wuchsen die Rafi-K Zellen langsamer. Und schliesslich wuchsen die Kontrollen etwas schneller in Medium mit 5% NBS und deutlich schneller in Medium mit 1,5% FBS als Rafi-J/K Zellen. Die signifikanten Unterschiede betrugen maximal 20 bis 30%. Die Wachstumsexperimente in hypertonischen Nährlösungen konnten nicht ausgewertet werden, da sich die Zellen trotz Calciumzugabe und Fixierung mit Formaldehyd vom Boden der Kulturplatten lösten und teilweise fortgewaschen wurden.